Rezensionen
Ich bin durch Zufall vom ersten Fall Marzanskys gleich in den 4. Fall gestolpert und hab es nicht bereut, da gelandet zu sein. Ein Krimi mit charmantem Lokalkolorit der ziemlich spannend daherkommt. Die Charaktere der beiden Hobbydetektive und des polizeilichen Ermittlungsteams Kyllerstals sind ausgereifter und lebendiger. Die Handlung ist verzwickt – ein Mord der 15 Jahre zurückliegt und ein junger Mann, der durch Falschaussagen der damaligen Zeugen, 15 Jahre unschuldig in der JVA verbrachte. Ein ungesühnter Doppelmord und vier neue Morde, viele beweiserhebliche Tatsachen, immer wieder neu auftauchende Motive und weitere Falschaussagen führen das Polizeiteam und auch Marzansky immer wieder…
Das Buch ist ein bisschen wie »Commissario Brunetti« und wiederum doch so ganz anders. Realistisch und fiktiv zu gleich, erzählt der Autor eine atemberaubende spannende Geschichte, mitten im Herzen Italiens. Die Handlung hat das Flair eines italienischen Regionalkrimis, die Leser verspüren die Leichtigkeit des Seins, das anziehend Charmante, Charismatische von Land und Leuten. Und man gibt sich mit Sarah, der deutschen Protagonistin, der Faszination des Lago Maggiore hin, erlebt mit ihr die Schönheit der einzigartigen Berg- und Seenlandschaft. Doch plötzlich ist da ein Toter im Meer und die deutsche Journalistin lernt durch diesen Umstand, Commisario Luca Foscari kennen. Sarahs Journalisteninstinkt…
Ungewöhnlich und unkonventionell setzt sich James Henry Burson, in diesem kleinen Büchlein, mit dem Thema Demenz auseinander. Eine Geschichte um den Protagonisten Paul, die spannend, oft locker und mit viel Munterkeit erzählt wird. Und trotzdem, verliert der Autor nie die Ernsthaftigkeit des Themas aus dem Auge, im Gegenteil. Bewusst führt er die Leserschaft auch an die Klippen von Situationsängsten, die sehr real sind und mit denen man sich beim Lesen auch auseinandersetzen muss. Burson ist der Spagat gelungen, ein sehr ernstes Thema humor- und respektvoll, in eine fiktive Geschichte einzubinden und somit auf wache Weise, auf die Thematik der Demenz…
Superoriginell, Bea Insels Erstlingswerk, gefällt mir sehr gut. Sie tritt unmittelbar mit ihrer Leserschaft in Kontakt, redet und plaudert mit ihnen, fordert sie in bestimmten Bereichen zu ergänzenden Mitmachaktionen auf. Die Leserschaft erhält einen kleinen Einblick in die Geschichte des Haarefärbens, auch der jeweiligen Technik und Chemie, der weiblichen Schönheitsideale und der aufgezwungenen Mainstreamnormen und Trends. Die Autorin geht auch ein, auf die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken, und ganz wichtig, auch auf die Psyche derer, die ihre Haare färben oder färben lassen. Selbstachtung und Selbstliebe spielen da eine nicht unwesentliche Rolle. Das alles ist normalerweise trockener Lesestoff, doch Frau Insel…
Stefan Wollschläger übertrifft sich selbst und liefert der Leserschaft ein brillanten vierten Teil der Krimiserie um die Oberkommissarin Diederike Dirks und ihrem Kollegen Oskar Breithammer. Das Buch zeichnet sich durch den typisch ostfriesischen Charme aus, ist sehr spannend und streckenweise auch witzig. Und das finde ich gut, zeigt es doch, dass die Protagonisten mit ihrer ostfriesischen Heimat tief verwurzelt sind und der Humor auch in guten Kriminalromanen durchaus seinen Platz findet. Die Story ist so verrückt, dass sie schon wieder wahr sein könnte – ein tödlich verlaufender Autounfall, der dann doch keiner war, ein Auftragsmord und ein gefundener Koffer voller…
Inhaltsangabe Auszug Klappentext: Darius Reimann scheint das Glück nicht wirklich hold zu sein. Erst kürzlich hat er seinen Job verloren und nun gibt ihm auch noch sein Freund Roger zugunsten eines anderen Mannes den Laufpass. Seine karge Wohnung und die ohnehin meist frustrierende Stellensuche scheinen die einzigen Optionen zu sein, die ihm zu diesem Zeitpunkt bleiben. Rezension: Eine charmante Idee, dass der Teufel Charakter und Nerven zeigt, ihm die zwischenmenschlichen Gefühle imponieren und er seine Opfer schont. Witzig die Idee, dem Teufel eine bisexuelle Neigung zu verpassen und seine enorme sexuelle Neugier auf Männer zu befriedigen. Gelungen finde ich das…
Anthony ist erwachsen geworden, 20 Jahre ist er jetzt. Aber nicht nur er, sondern auch die Geschichte über ihn. Schon längst hat sie sich gewandelt, ist aus den Kinderschuhen heraus gewachsen und nun eine ziemlich ernste, zu ernst, um noch eine für Kinder zu sein. Eigentlich ist das Buch ein Spiegel unserer Welt, manchmal in vielen Teilen fast deckungsgleich, in welcher Macht, Gier, Neid, Hass und Krieg gegen Freundschaft, Frieden und Liebe kämpfen. Wir erleben den Aufbau einer Elitearmee, die alles und jeden töten wird, um die Macht des Imperators aufrechtzuerhalten. Grausam, denn man hat den Mitgliedern alles genommen, was…