Rezensionen
Mit dem Buch ›Schmetterlingsschwestern‹ präsentiert die Autorin der Leserschaft ein interessantes, durchweg spannendes und lebendiges Debüt. Ein Kreta-Krimi mit immens psychologischer Dichte – erstaunlich realen Lebenswegen, individuellen zwischenmenschlichen Beziehungsmustern und fesselnden Charakteren. Eine bemerkenswerte aktiv gestaltete Handlung führt uns rasant durch das Buch. Da sind unter anderem der jähzornige Kontrollfreak, der immer wieder ausrastet und seine Frau, die sich ihm völlig unterordnet, bis sie eines Tages aufwacht und aus ihrer Opferrolle aussteigt, dann dieser Womanizer, ein gefährlicher Psychopath, noch dazu ein Maskenträger mit falscher Identität und diabolisch anziehender Ausstrahlung, auf den die Frauen nur so fliegen, der natürlich auch nichts…
Ein Klassiker fürs Wartezimmer – kurzweilig, amüsant und humorvoll, gespickt mit einer guten Portion Ernsthaftigkeit, die nachdenklich macht und zur Selbsterkenntnis führt. Martine Lestrat zwischen ihrer Heimat Frankreich und ihrer Wahlheimat Deutschland, in welcher sie nun schon länger lebt, als in Frankreich – ankommen und heimisch werden. Gar nicht so einfach, in unserem Land und das liegt nicht nur allein an der Sprache. Es sind auch die unterschiedlichen Gewohnheiten, Kulturen, Sichtweisen und auch das zwischenmenschliche Miteinander des Verstehens – Barrieren im Kopf. Oft urteilt man über eine Nation und das meist nicht durch eigenes Erleben, sondern vom Hörensagen her, und…
Es ist kein sinnlicher, erotischer Roman mit ernstem Hintergrund und doch hat er was, dieser Roman. Ein leichte unbeschwerte Handlung, es geht um Spaß am Sex, um Verführung und um Lust des Spiels mit vielen Varianten... Die interessierte Leserschaft erlebt viele kleine, voyeuristische, prickelnde Lesemomente, die sie in eine freizügig offene Künstlerkolonie der Toskana führt, in welcher man der Freikörperkultur frönt – nur gut, dass es ein heißer Sommer ist – im wahrsten Sinne des Wortes. Nicht nur die Temperaturen sind es, sondern auch die Einblicke, die uns der Autor in das unbeschwerte, zwischenmenschliche, erotischen Sex- und Liebesleben, der dort…
Liebe Leserinnen und Leser, stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Irgendwie haben Sie schon immer gewusst, dass in ihrem Leben etwas fehlt, schon als Kind und später als Jugendlicher und auch als Erwachsener. Den richtigen Draht zu ihren Eltern hatten Sie nie – irgendetwas war da dazwischen – ein unsichtbares Hindernis, nicht zu bezwingen, sondern stetig wachsend. Nie fühlten Sie sich vollständig und wussten nicht warum. Und plötzlich stehen Sie geschockt vor Ihrem eigenen Grab und lesen Ihren Namen. Und als Sie die Bilder des Toten dann bei der Kripo sehen, schauen Sie in Ihr Gesicht. Sie sind erschüttert und…
Ein interessantes und kurzweiliges Leseerlebnis. Die Autorin nutzt das Genre eines Unterhaltungsromans, um der Leserschaft die Essenz des Buddhismus nahezubringen. Die Lesezeit war für mich eine Zeit des AHA-Effektes und des Wiedererkennens diverser Lebensregeln, die ich seit sieben Jahren in mein Leben einbeziehe und mich auch damit wohlfühle. Zu wissen, dass jegliche positiven und negativen Gefühle und auch unser Handeln, unser Tun, großen Einfluss auf Psyche und Physis haben, bestätigt sich oft, nur die meisten Menschen bringen dies nicht in einem Zusammenhang miteinander. Wie wir leben, wie wir zwischenmenschlich miteinander umgehen, wirkt sich auf unser Leben aus, bis in unsere…
Eine schockierende und erschütternde Autobiografie, die oft das Maß des Erträglichen überschreitet und ich deshalb das Buch mehrmals aus der Hand legen musste, um das Gelesene erst einmal zu verarbeiten. Gnadenlos rekonstruiert die Autorin Schritt für Schritt, ihre Vergangenheit, vor den Augen der Leserschaft und schafft somit eine Nähe, von der man sich nicht distanzieren kann. Wir sehen die völlig entblößte Unmenschlichkeit einer Stiefmutter und eines Vaters, die weit über die in Märchen beschriebene böse Stiefmutter und den duldenden Vater hinausgeht. Die Autorin wurde knappe zwei Jahrzehnte physisch und psychisch von den beiden misshandelt, gefangen gehalten und isoliert – unter…
Ein ausgezeichneter historischer Roman, anspruchsvoll und trefflich recherchiert. Liane Scholl lässt ihre Leserschaft durch ihre bildhafte Schreibweise, das zwischenmenschliche Miteinander des Mittelalters, des heutigen Bundeslandes Nordrhein Westfalen erleben. Raffiniert verwebt sie in der Handlung, wirklich gelebte historische Personen mit fiktiven Protagonisten. Erzählt so eine spannende lebendige Geschichte, um die unfrei gewordene Müllerstochter Anna, die den Mord an ihrer Mutter sühnen will. Ein lehrreicher und interessanter Ausschnitt der Historie, in welcher die Menschen ohne Elektrizität auskommen mussten. es noch keine WCs gab und die Hygiene sich auf das Nötigste beschränkte. Einfallsreich haben die Bauherren, die fehlende Wasserspülung auf den Burgen gelöst,…