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Damals - und die Hoffnung starb zuletzt - Rena Bardorf Empfehlung

Der Inhalt dieses Buchs hat mich ganz tief berührt, sich für immer in meine Seele eingebrannt. Es ist ein biografischer Roman, dessen Erzählweise die Leser hautnah zu den Protagonisten und deren Leben bringt. Es war seit langem die bewegendste und emotional ergreifendste Zeit, die ich mit einem Buch verbrachte. Zwischendurch hab ich das Buch auch mal weglegen müssen, weil ich vor Tränen die Buchstaben nicht mehr sehen konnte. Die Intensität mit welcher die Autorin vermag, die bewegende Handlung der Leserschaft so nahezubringen, ist eine beachtlich schriftstellerische Leistung.

Es geht im Buch um das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Es geht um jene Menschen und Familien, die im wohl härtesten Winter seit ewiger Zeit – 1944/1945  ihre Heimat östlich von Oder und Neiße, das Masurenland  gezwungener Maßen verlassen mussten. Die Sowjetarmee war überall zur gleichen Zeit.

»Im Osten drängten russische Truppen nach Königsberg vor, im Westen Richtung Danzig und die Frontlinie in Süden verlagerte sich kontinuierlich in Richtung Norden. Die Bevölkerung Masurens sei aufgerufen worden, sich als uneinnehmbares preußisches Bollwerk dem Feind entgegenzustellen«

Was für ein Wahnwitz, obwohl der Krieg ja schon verloren war – kein Wort von Evakuierung stattdessen aus dem Radio nur Durchhalteparolen – Kämpfen bis zum ›Endsieg‹. Und die Schergen Hitlers holten in dieser Zeit, den Müttern die Söhne weg, die noch Kinder waren und beschlagnahmten auf den Bauernhöfen auch das Vieh, Fuhrwerke und vieles andere.

»Die Großoffensive der Roten Armee begann am 12. Januar mit 2,2 Millionen Soldaten, 33 500 Geschützen, 7000 Panzern und über 5000 Flugzeugen«, protokollierten Jahre später Historiker aus aller Welt« […] »Doch die Tragödie, das Grauen und Entsetzen, das sich für die Menschen in Masuren dahinter verbarg, hielt Einzug in nur wenige Geschichtsbücher«

Darum ist dieses Buch so wichtig, denn es erzählt auch vom Massaker von Nemmersdorf, wo alles Leben niedermetzelt wurde, Frauen bestialisch mehrfach vergewaltigt und danach massakriert wurden. Die Handlung erzählt auch vom Schicksal der »Wilhelm Gustloff«, welches der mutige Großadmiral Dönitz, ungeachtet der Befehle Hitlers, zusammen mit anderen Schiffen aller Größenordnungen umrüsten ließ und zur Danziger Bucht schickte, um gleichzeitig mit dem Rückzug der deutschen Truppen auch die Flucht von zwei Millionen Menschen (Flüchtlinge/Vertriebene) zu organisieren. Um aber von den Masuren nach Gotenshafen zu gelangen, mussten die Flüchtlinge über das zugefrorene ›Frische Haff‹, welches aber durch gezielte Luftangriffe der Sowjetarmee einem Sieb glich. Tausende ließen dort ihr Leben, ertranken oder erfroren. Herzzerreißend geschildert, wie die Familie der Hauptprotagonistin diese Irrfahrt hinter sich bringt.

Mein Opa hat mir einmal erzählt, dass im Schloss unserer Stadt, 1945 Notunterkünfte für Vertriebene errichtet wurden und dort viele Menschen untergebracht waren. Das hatte ich total vergessen, bis ich dieses Buch las. An was nicht erinnert wird, gerät im Laufe der Lebensjahre, im Laufe der geschichtlichen Zeitperioden in Vergessenheit. 

Und nur auf diese Weise, wenn solche Erinnerungen in die Öffentlichkeit gestellt werden, darüber geschrieben und gesprochen wird, lernen wir auch, die Menschen, die derzeit als Flüchtlinge zu uns kommen, zu verstehen. Wir brauchen das Gesamtbild unseres kulturgeschichtlichen Gedächtnisses, um in eine friedliche Zukunft zu gehen. Und in diesem Zusammenhang möchte ich noch Folgendes des Inhalts hervorheben, weil es mir wichtig ist. Die polnischen Landarbeiter, die auf den großen Bauernhöfen in den Masuren beschäftigt waren, sah man dort oft der Familie zugehörig und sie wurden auch so behandelt – gleichberechtigt. Doch plötzlich, mit der Herrschaft Hitlers, war das strengstens verboten, sie wurden ab sofort als Menschen geringerer Klasse deklariert. Wer sich diesem Befehl widersetzte und erwischt wurde, dem drohte Gefängnis und Schlimmeres. Was für ein Irrsinn! Und die Flüchtlinge, die aus den Masuren und anderen Gebieten östlich von Oder und Neiße kamen, waren im damaligen Deutschland, nicht willkommen und wurden auch oft dementsprechend behandelt. Kommt Ihnen das bekannt vor liebe Leserschaft? Wie oft haben wir Vorurteile gegenüber Flüchtlingen, obwohl wir ihre Geschichte nicht kennen?

Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter, denn es sollte von viele Menschen gelesen werden, um die Erinnerungen an jene dunkle Zeit wachzuhalten. Meines Erachtens ist es auch eine gute Ergänzungslektüre für den Geschichtsunterricht in den Schulen. Es ist ein Buch gegen das Vergessen und des Sich Erinnerns - ein Weitergeben des Staffelstabs an die nachfolgenden Generationen und wichtiger denn je. 

Das Buch ist exzellentes, emotionales, empathisches Kopfkino. Chapeau Rena Bardorf! 

Heidelinde Penndorf

 »Unter dem Motto »Den Vorfahren gerecht werden - den Nachfahren (Nachkommen) helfen«  unterstützt jedes verkaufte Exemplar mit 1,00 €  »Ein Herz für Kinder«, Kinder zahlen damals wie heute den höchsten Preis für diese verdammten Kriege.«  © Rena Bardorf

 

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