Stefan Wollschläger übertrifft sich selbst und liefert der Leserschaft ein brillanten vierten Teil der Krimiserie um die Oberkommissarin Diederike Dirks und ihrem Kollegen Oskar Breithammer. Das Buch zeichnet sich durch den typisch ostfriesischen Charme aus, ist sehr spannend und streckenweise auch witzig. Und das finde ich gut, zeigt es doch, dass die Protagonisten mit ihrer ostfriesischen Heimat tief verwurzelt sind und der Humor auch in guten Kriminalromanen durchaus seinen Platz findet.
Die Story ist so verrückt, dass sie schon wieder wahr sein könnte – ein tödlich verlaufender Autounfall, der dann doch keiner war, ein Auftragsmord und ein gefundener Koffer voller Geld bringen sieben Menschen und ihr soziales Umfeld in arge Schwierigkeiten. Die betroffenen Protagonisten sind allesamt undurchschaubare Charaktere, deren Geheimnisse erst am Ende der Handlung offenbart werden. Eine betagte Lady, die falsch spielt, eine verzweifelte Auftragsmörderin, eine falsche Kommissarin und ein gewiefter Erpresser erschweren die Ermittlungen, führen Diederike Dirks und ihren Kollegen zu falschen Spuren und zu potenziellen Tätern, die dann doch keine sind.
Die Leser sind hier im hohen Maße gefordert, doch das Ausschlussprinzip funktioniert nicht, weder für das Ermittlerduo, noch für die Leserschaft. Es bleibt spannend und knifflig bis zum Schluss. Erst die letzten Seiten bringen die Auflösung, die überraschend und nicht vorhersehbar ist.
Ein intelligentes Krimirätsel, mit einer exzellenten verquickten Handlung, einem hohem Spannungsbogen und sehr lebendige Charakteren, gekonnt in Szene gesetzt! Die irre witzigen und prickelnden Szenen, um eine rätselhafte Chipstüte, der friesische Charme und der einfallsreiche Schreibstil Stefan Wollschlägers, sorgen für ein abwechslungsreiches Lesevergnügen.
Meine Leseempfehlung: Unbedingt lesen!
Heidelinde Penndorf
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