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Commissaire Carlucci - Der Austernzüchter von Arcachon - Rainer Kahni - Monsieur Rainer

Flavio Carlucci möchte endlich seinen wohlverdienten Urlaub antreten. Doch weit gefehlt, dazu kommt es nicht. Er hat einen neuen Fall! Der Präsident des Verbandes der Austernzüchter von Arcachon wurde ermordet. Commissaire Carlucci gewinnt durch seine menschliche Art das Vertrauen der Austernzüchter und auch das der Familie des Ermordeten. Er verspricht Ihnen, den Mord lückenlos aufzuklären.

Nun zu den Hintergründen und dem Ermittlungsverfahren :

Im Bassin von Arachon wird traditionsgemäß Austernzucht betrieben, deren Erzeugnisse in den Restaurants der umliegenden Ferienorte, aber auch weltweit als Delikatesse gelten. Es liegt im Regionalen Naturpark Landes de Gascogne am südlichen Ufer des Bassin d'Arcachon etwa 70 km west-südwestlich von Bordeaux. Und genau das ist von Bedeutung für die Aufklärung des Mordes.

Es gibt eine Klage auf Änderung des Planfeststellungsverfahrens, bzw. des Erlasses des Umweltministeriums zur Erklärung des Bassins zum Naturschutzgebiet, als nichtig erklären zu lassen. Im Vorfeld gab es massive Grundstücksverkäufe im Bassin von Arachon durch anonyme Immobilienbesitz-Gesellschaften (SCI). Die Verkäufe wurden mit Geld unbekannter Genese bezahlt!

Die Anteilseigner sind ein Trust (Güter- und Vermögensverwaltung) mit Sitz auf den niederländischen Antillen, der von einem Rechtsanwalt aus Amsterdam verwaltet wird. Dubios ist eine Namensähnlichkeit des Anwaltes mit dem des producureur de la République (Staatsanwalt) in Bordeaux. Die Kanzlei auf den niederländischen Antillen vertritt den Trust in dieser zwielichtigen Klage, dem nebulöser Weise die Prèfecture des Departements Gironde zugestimmt hat. Fakt ist, das der Austernzüchterverband, vertreten durch den Vorsitzenden des Verbandes. Widerspruch einlegte und beim Verwaltungsgericht Bordeaux eine Organklage erhob und der Vorsitzender des Austernzüchterverbandes nach einer unangemeldeten Demo ermordet wurde.

Commissaire Carlucci hat im Ermittlungsverfahren dem Sicherheitskabinett bisher zu diesem Sachverhalt 4 500 Seiten (Verhörpotokolle, Gutachten, Durchsuchungsbeschlüsse und Dokumente) vorgelegt. Im weiteren Ermittlungsverlauf stellt sich heraus, dass für 1.875 000.000 Euro, Grundstücke im Bassin von Arachon gekauft wurden.

Die Anwaltskanzlei auf den Niederländischen Antillen legt einen Bebauungsplan bei der Prèfecture vor. Es soll im Bassin von Arachon ein riesiges Freizeitzentrum mit Ressorthotels (Hotelgruppe), Spielkasino, Golfplätzen und Vergnügungsparks entstehen. Deshalb auch die Klage zum Planfeststellungsverfahren, die aber abgeschmettert wird.

Aus diesem Grund wird eine hinterlistige Intrige unterster Schublade gegen die Austernzüchter eingeleitet. Es wird versucht sie mürbe zu machen und zwar mit dem umstrittenen Mäusetest hinsichtlich der Qualität ihrer Austern.

In der Clearingstelle des europäischen Zahlungsverkehrs im Großherzogtum Luxemburg ermittelt Flavio Carlucci gegen die verdächtigen Personen und beantragt unter anderem Durchsuchungsbefehle für den Französischen Mischkonzern Fouchon SA, weil hier der Dreh-und-Angelpunkt des schmutzigen Skandals zu liegen scheint, da diesem Konzern die ganzen Bauaufträge erteilt wurden. Des Gleichen beantragt Carlucci die Herausgabe der Kontounterlagen des Trusts von Curacao, unter Zuhilfenahme des neuen Rechtshilfeabkommens mit der Eidgenossenschaft über den Austausch von Bankdaten. (Gesetz gegen Geldwäscherei)

Ein geheimnisvoller Schweizer Informant ist in Besitz von brisanten material aus der Banque Pellegrin & Cie in Genf und setzt sich mit Commissaire Carlucci in Verbindung. Der erklärt Commissaire Carlucci die Verhältnisse der Schweiz und des Schweizer Banksystems

Im zweiten Weltkrieg war die Schweiz der Komplize des Dritten Reiches. Das Land war die einzig verschonte Industriezone Hitlers- er erwarb dort Waffen, Munition und diverse optische Instrumente. Möglich war dies durch die Schweizer Banken! Ungebremst in ihrer Raffgier schmolzen sie das Zahngold ermordeter Juden aus den Konzentrationslagern ein, dann wurde das Gold im Schweizer Francen gewaschen. So genanntes nachrichtenloses Vermögen des Holocaust, Hehlerei Geldwäscherei und Hitlers Raubgolds wurden in kriegswichtige Rohstoffe umgewandelt. Die Gewinne waren astronomisch! Nie wurden die Schweizer Komplizen Hitlers an den Pranger gestellt. Den Schweizern ist jedes Unrechtsbewusstsein abhanden gekommen. Ihnen ist es egal das ein Großteil der Entwicklungsgelder auf den Privatkonten afrikanischer Diktatoren landet,

Das durch Prostitution, Korruption und Rauschgifthandel erwirtschaftete Geld der italienischen Mafia wird über den Vatikan nahe stehender Banken gewaschen und geht dann legal an Schweizer Banken.

Im Falle der Grundstückskäufe des Bassins von Arachon wurden Gelder russischer Fonds, asiatischer Staatsfonds, der italienischen Mafia und abgezweigte Gelder der UN-Welthungerhilfe für Afrika zusammengeschnürt und als Sicherheit für einen Kredit bei einer Schweizer Großbank hinterlegt. Die Zinsen daraus entsprechen der langfristigen Rendite-Erwartung der Investoren- conclusio: nur Gewinne, keine Verluste!

Der Kredit ging an die Schweizer Niederlassung der französischen Mischfirma Fouchon AG und als Sicherheit wurden Fondanteile der Banque Pellegrin & Cie hinterlegt. Mit dem Kredit gründete die Fouchon AG den Trust in Curacao auf den niederländischen Antillen, das sich als Offshore Platz (Bankplatz wo es Bankgesetze gibt, die Geschäfte aus Industrienationen anziehen sollen) jeglicher Kontrolle durch den internationalen Währungsfond entziehen darf, weil es keine international einheitlichen Finanzregeln gibt.

Nachdem dann überaus gewitzte Anwälte mit allen Raffinessen, wenn es sein muss auch Mord, wie im Fall des Austernzüchters, alle Genehmigungen für die Großbaumaßnahmen erhalten haben, ist das Geld gewaschen und die riesigen Gewinne gehen an die Investoren zurück.

Dem Schweizer Informant ist bewusst, dass er sich durch die Weitergabe dieser Informationen in Lebensgefahr befindet. Man kommt ihm auf die Schliche, verhaftet ihn und er landet erstmal im Berner Unersuchungsgefängnis. Flavio Carlucci kümmert sich rührend um die Familie des Informanten, nimmt sie mit nach Frankreich zu seinem Bruder. Ihm gelingt es dann im Laufe der Zeit und mit einigen gewieften Tricks, dass auch der Informant mit französischer Staatsbürgerschaft freigelassen und nach Frankreich ausreisen kann.

Die Ermittlungsarbeiten erfordern von Flavio Carlucci auch eine Zusammenarbeit mit dem von ihm verhassten DGSE (Nachrichtendienst), die aber ausnahmsweise angenehm verläuft. Und sie führen ihn nach Sizilien, wo er mit der Anti-Mafia Commission zusammen arbeitet. Dort lernt er auch seine neue Liebe kennen, die ihm dann später nach Frankreich folgt.

Die justiziablen Dossiers der Abschlussermittlungen sind umfangreich und umfassen 12 000 Seiten Protokolle, Abschriften und Berichte. Am Ende der langwierigen und komplizierten Ermittlungsarbeiten gibt es eine noch nie dagewesene Verhaftungswelle von Calabrien bis Neapel, die auch vor korrupten Politikern nicht halt macht.

Es gelingt ein empfindlicher Schlag gegen die N`drangeta (Vereinigung der kalabrischen Mafia) Sie wurde dort getroffen, wo es ihr am meisten weh tut, am Geld, denn sie verliert fast zwei Drittel ihres Vermögens und fast sechzig Prozent ihrer wichtigsten Köpfe.

Der sympathische Commissaire Carlucci muss während der langen Ermittlungszeit viele Schmutzattacken der Presse und Politik überstehen. Das kostet ihm Kraft, er trinkt und raucht mehr als sonst, zwischendurch besteht oft die Gefahr, dass er in eine schwere depressive Phase abrutscht.

Die schöngeistige Musik, die er so liebt, seine ›zusammengewürfelte‹ Großfamilie und seine Freunde stehen ihm in solchen Phasen zur Seite.

214 Seiten die es in sich haben, spannende Unterhaltung, wenn man sich an die harte Sprache des Autors gewöhnen kann.

Heidelinde Penndorf

 

 

 

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