Ein Buchtitel, der dem Inhalt gerecht wird. Beides, Titel und Inhalt, bringen es genau auf den Punkt und sprechen unsere Achtsamkeit an. Was wir uns selbst gegenüber gestern versäumt haben, können wir heute nicht nachholen. Ebendarum ist es gut, jeden unserer Tage bewusst zu gestalten. Genau dies ist das Thema des Buches. Stressbewältigung – es anpacken, unsere Willensschwäche (den inneren Schweinehund) überwinden und für uns selbst etwas tun, damit wir uns nicht immer weiter im Hamsterrad drehen, ohne vorwärtszukommen und im Endeffekt an Geist und Körper krank werden.
Die Autorin hält uns einen Spiegel vor, legt den Finger in die Wunde und beschreibt ziemlich klug und intensiv unsere Schwächen. Der potenziellen Leserschaft passiert ein AHA-Effekt. Wir müssen etwas ändern, psychisch und auch physisch. Doch wir Menschen haben es uns bequem gemacht und scheuen oft Veränderungen, auch wenn sie uns guttun und uns aus dem Stress herausführen, hin zu einem besseren Leben. Frau Dr. Sommer beschreibt anschaulich, wie unser Körper auf einzelne Stresssituationen reagiert. Sie erläutert, dass sowohl positiv als auch negativ besetzter Stress auf den Körper einwirken und dass jeder positive Stress, je länger er anhält, ins Negative umschlagen kann.
Ein facettenreiches Buch, beleuchtet es doch viele zusammenhängende Punkte des Stresses, dessen Auswirkungen und des Stressabbaus ebenso, wie die verschiedensten Menschentypen und deren Ausreden – einfach wenig oder nichts zu tun, um aus diesem Teufelskreis herauszukommen. Doch die Autorin zeigt den Leserinnen und Lesern verschiedene Möglichkeiten auf, um diesem Hamsterrad zu entkommen.
Die Mitmachaktion im Buch ist eine tolle Idee, da sie die Leser dazu anregt, ehrlich mit sich selbst zu sein und den Stresstest auszufüllen. Das Ergebnis am Ende des Buches überrascht. Da macht sich Nachdenklichkeit breit. Alles in allen ein lehrreiches Buch, ohne erhobenen Zeigefinger, dessen Hinweisen und Ratschlägen man nachgehen sollte. Gern empfehle ich dieses gehaltvolle Sachbuch der Leserschaft weiter.
Heidelinde Penndorf
(März 2022)
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