Fiona Limars Thriller beschäftigen sich nicht nur mit dem Tathergang und der Aufklärung von Verbrechen, sondern sie haben auch immer den besonderen Kick. Die Protagonisten sind stets charismatisch und lebendig gezeichnet und vermögen dadurch, die Leserschaft, in ihre emotionale Gedankenwelt mitzunehmen. Hautnah erleben wir so ihre Ängste, ihre Aggressivität, ihren Neid, ihren Hass, aber auch ihre Liebe.
So auch in diesem Buch.
Beeindruckt hat mich, die psychologische Charakterbeschreibung, der Protagonistin Hanna, wobei ich das Ausmaß ihrer Ängste bedrückend finde. Ich habe bis dahin nicht gewusst, dass es eine sogenannte öffentliche Form des SVV – selbstverletzendes Verhalten – gibt, das digitale Selfharm – erschreckend, dass solche Websites existieren, das sind ja richtige Pranger-Seiten.
Tja, und ein geachtetes, sogenanntes besseres Gymnasium, macht aus Jugendlichen, nicht unbedingt bessere Menschen, da kommt es immer wieder auf deren sozialen zwischenmenschlichen Hintergrund an. Ein gutes Beispiel dafür ist die Protagonistin Finja, die in der Status-Sonne ihres Vaters kreist, und um sie wiederum kreisen einige Mitschüler, die von diesem Status-Licht, ein wenig profitieren möchten.
Ein ziemlich kompliziertes zwischenmenschliche Miteinander, in welcher auch die Lehrerschaft Bedenken hat, in brenzligen Situationen den Mund aufzumachen.
Verkompliziert wird die Aufklärung eines ziemlich grausamen Verbrechens noch mehr, als der sympathische Chef des Ermittlungsteams, für eine Weile ausfällt und durch einen arroganten protegierten Typ ersetzt wird, der käuflich zu sein scheint, und das Team auf die falschen Fährten setzt.
Der ganzen Handlung noch den Background der LARP (Live Action Role Playing) Spiele zu geben, mit einem dubiosen Verdächtigen an der Spitze, ist einfach genial.
Schön war es auch, wieder dem sympathischen Ermittlungsteam, aus Schleswig-Holstein, zu begegnen. Die sind mir in ihrem zwischenmenschlichen Miteinander und Umgang sehr sympathisch.
Der Spannungsbogen ist durchweg hoch, die Handlung sehr interessant und vielfältig bunt, die Protagonisten sehr lebendig – eben Kopfkino à la Fiona Limar.
Ich empfehle das Buch der Leserschaft sehr gerne weiter.
Heidelinde Penndorf
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