Peter Bunt ist den Weg in die Unabhängigkeit gegangen, weg vom bisherigen Verlag, hin zum Selfpublishing. Er gab seinem historischen Roman einen anderen Namen und ein anderes Buchkleid und veröffentlichte es auf Amazon als eBook.
Der Autor schildert in diesem Buch Monat für Monat die Ereignisse, die sich während der fast einjährigen Belagerung durch das Heer Karls von Burgund in den Jahren 1474 / 1475 zugetragen haben.
Bis ins letzte Detail recherchiert, zeigt Peter Bunt die ganze Sinnlosigkeit, das brutale Abschlachten auf beiden Seiten auf, die letztendlich doch nur einen Schluss zulassen: Weder Kaiser, Papst noch Erzbischöfe scheren sich einen Dreck um das ganze Elend, Hunger und Tod der Menschen in der eingeschlossenen Stadt. „Die Belagerung von Nussia“ ist kein spätmittelalterliches Schmusebuch über holde Jungfrauen und stolze Helden. Es ist die wahre Geschichte einer Belagerung, die über 10.000 Menschen das Leben gekostet hat und, hätte sie Erfolg gehabt, das Gesicht Europas für immer verändert hätte. Historische Persönlichkeiten mischt Bunt gekonnt mit fiktiven Personen, lässt sie auferstehen und lässt uns als Leser teilhaben an ihren Nöten, Leiden und an ihrem Sterben
Wir begegnen in »Die Belagerung« den Nachfahren von Petter und Mathes aus seinem Roman »Die Baumeister«, die mindestens so tapfer und listenreich agieren, wie ihre Vorfahren. Aber es begegnen uns auch jede Menge historische Persönlichkeiten, die zu der Belagerungszeit, die Geschicke der Städte Neuss und Köln, des Herzogs von Burgund und des Kaisers beeinflusst haben. So z.B. den beiden tapferen Männern, die sich zweimal durch die feindlichen Linien schlichen und es schafften, dringend benötigtes Salpeter sowie Verstärkungen in die belagerte Stadt zu schaffen.
Peter Bunts Sprache wirkt in keiner Phase unglaubwürdig, wenn er seine historischen und fiktiven Figuren auf den Krieg fluchen lässt. Es stimmt wohl, dass Menschen die nicht wissen ob sie den morgigen Tag überleben, einen ganz eigenen Humor entwickeln.
Fazit: Ein lesenswertes Buch für alle, die es leid sind, von stolzen Rittern, herrlichen Burgen und holden Jungfrauen zu lesen.
Heidelinde Penndorf
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