Dem Autor ist es exzellent gelungen, Historie mit einem fiktiven Kriminalfall der damaligen Zeit zu verbinden, der sich genauso zugetragen haben könnte. Denn schon das Mittelalter war voller Gewalttaten und Meuchelmord nicht selten. Dass aber die Spurensuche dieses Kriminalfalls noch ganz andere illegale Machenschaften aufdeckt, erhöht die Spannung des Romans und spiegelt ein fast getreues Bild der damaligen Gesellschaftsschichten wider.
Die Leserschaft erhält vielfältige Eindrücke der Tischlerei-Zunft und erfährt die Bestimmung, wie damals mit unehelich gezeugten Kindern des Adels verfahren wurde, die nicht anerkannt waren. Genial fand ich, dass ich während des Lesens Herrn Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe begegnete, erfuhr, dass der Dichter Friedrich Schiller Militärarzt war, und auch noch viel Wissenswertes über andere illustre Persönlichkeiten zu lesen war.
Ebenso interessant war für mich, dass es zu dieser Zeit wohl schon gelungen war, das erste Mittel gegen die Pocken erfolgreich anzuwenden. Gefallen hat mir auch, dass diverse Worte der damaligen Schreibweise entsprachen und auch der sächsische Dialekt im Buch zu finden ist.
Sehr gern empfehle ich dieses Buch weiter, es hat mir eine unterhaltsame, interessante und wissensvermittelnde Lesezeit geschenkt.
Heidelinde Penndorf
(Oktober 2024)
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