Und wieder bin ich überwältigt und beeindruckt. Sie berührt tief mit ihrer autobiografischen Lyrik und Prosa, diese Autorin, die da mit 75 Jahren über die Liebe schreibt – wahrhaft eine charismatische Rebellin. Und wie sie schreibt … wieder diese nackte Ehrlichkeit in ihren Zeilen, die uns einen tiefen Einblick in ihre Seele gewähren. Worte und Sätze, in die man sich verlieben, in ihnen versinken und in die man sich verlieren kann, die auf ewig nachklingen und wirken.
Überwältigend, wie sie erlebte Liebesszenen beschreibt, so zauberschön, mit Wortfindungen, die die ganze Skala ihrer Emotionen, ihres sich Spürens, ihre Verzückung, des sich Vereinens im tiefsten Lustempfinden, offenbart. Und dann die tiefe Traurigkeit, als ihre Liebe nicht zurückkommt, nie zurückkommen wird, trotz aller Zukunftspläne, die geschmiedet sind. Traurigkeit, die bis heute anhält, weil Roda Roth sich seitdem nicht mehr ganz fühlt, denn ein Stück ihrer Seele wurde mitgenommen, viele 1000 Meilen (ca. 1.609 km) weg, von ihrer Wahlheimat Irland.
Genial auch ihre Naturschilderungen, das Beschreibung der Klippen Irlands verbunden mit den Göttersagen und einzigartig das Gedicht über den Gladdagh, den sie ihrer Liebe zugedacht hat.
Für Nichtwissende: ››Der Claddagh-Ring ist ein Fingerring, der aus dem irischen Fischerdorf Claddagh bei Galway (County Galway) stammt. Der Ring zeigt zwei Hände, die ein Herz mit einer Krone halten. Das Herz symbolisiert Liebe, die Hände Freundschaft (Vertrauen) und die Krone Treue (Loyalität)‹‹. (Quelle: Wikipedia)
Roda Roths lebendiger mitreißender Schreibstil begeistert und führt mich zu einem bunten schillernden erotischen Kopfkino par excellence. So schreiben zu können, ist mehr als Talent – es ist eine Gabe – einfach berührend perfekt und überwältigend.
Chapeau Roda Roth! Lassen Sie sich auf diese Lyrik und Prosa ein und lesen sie das Buch. ››Irischer Walzer‹‹ hat meine absolute Leseempfehlung für die Leserschaft ab dem 18 Lebensjahr.
Heidelinde Penndorf
(Juli 2021)
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